Oechsler AG: Logistikautomatisierung ist Teamarbeit

Kommunizieren, integrieren, gemeinsam profitieren

Welche Faktoren machen ein Automatisierungsprojekt zum nachhaltigen Erfolg? Bei der Oechsler AG kennt man die Antwort darauf: das passende Konzept, die richtigen Technologien – und natürlich eine konsequente Einbindung der Belegschaft. Von Beginn an setzt der Kunststoffspezialist bei seinem Vorhaben auf gezielte Kommunikation und aktive Mitarbeit.

Intralogistische Warenflussprozesse funktionieren bekanntlich nur so gut wie die Teams dahinter. Da liegt es auf der Hand, dass es bei der Logistikautomatisierung ebenfalls – wenn nicht sogar ganz besonders – aufs Team ankommt. Stichwort Akzeptanz: Sollen bestimmte, bisher manuelle Transportvorgänge automatisiert werden, reagiert die Belegschaft in den Betrieben häufig zunächst skeptisch. Das war auch beim Kunststoffspezialisten Oechsler nicht anders. Einerseits hatten sich die manuellen Logistikabläufe im fränkischen Stammwerk Ansbach über lange Zeit eingespielt, andererseits gab es seitens des Teams gewisse Bedenken in puncto Sicherheit und Arbeitsorganisation.

Erfolgreiche Logistikautomatisierung braucht Information

Für die Oechsler-Verantwortlichen um Head of Logistics Sebastian Hornung gab es daher von vornherein nur einen möglichen Ansatz – und der lautete: bottom-up statt top-down. So sorgte man von Beginn an für eine transparente Kommunikation. Hornung: „Wir haben zum Beispiel an verschiedenen Stellen im Stammwerk Informationen über digitale Terminals gestreut und damit ein niederschwelliges Informationsangebot für alle Kolleginnen und Kollegen geschaffen.“ So, erklärt Hornung weiter, hätten sich auch Beschäftigte ausführlich über das Automatisierungsprojekt informieren können, die schon allein aufgrund ihres Jobprofils nicht regelmäßig andere (digitale) Kommunikationskanäle des Unternehmens nutzen.

Flankierend dazu organisierte man Schulungen, in denen die Teammitglieder für den Umgang mit den automatisierten Helfern trainiert wurden. Mit diesen Workshops erzielte Oechsler über die Kompetenzförderung hinaus noch einen weiteren positiven Effekt. „Indem wir unsere Leute schulen, zeigen wir ihnen: Es geht bei der Automatisierung nicht darum, die menschliche Arbeitskraft zu ersetzen, sondern darum, den Alltag für alle einfacher und produktiver zu gestalten“, bringt es der Logistikleiter auf den Punkt.

Eigene Projekte sorgen für Identifikation

Ein rundweg integrativer Ansatz also, der sich übrigens nicht nur auf die Informationsvermittlung und den Abbau möglicher Vorbehalte beschränkte. Sebastian Hornung: „Mitnehmen bedeutet für uns auch mitmachen – wie bei unserem Azubi-Projekt.“ Im Fokus standen dabei die roten LED-Streifen, die die eingesetzten automatisierten Hochhubwagen Linde L-MATIC HD aus Sicherheitsgründen auf den Hallenboden projizieren. „Eigentlich überlappen sich diese Sicherheitslinien, doch wir wollten das optisch feinschleifen. Nach ein paar Tagen Arbeit hatte unsere Azubi-Werkstatt dann justierbare Abdeckkappen für die LED-Leuchten entwickelt. Jetzt ist alles perfekt bündig“, berichtet Hornung.

Kreativ ging Oechsler außerdem bei der Namensgebung der automatisierten „Kollegen“ ans Werk. In einem standortweiten Voting ließ man die Beschäftigten abstimmen – wobei sich schließlich die Vorschläge Asterix, Obelix und Idefix durchsetzten. Eben dieses schlagkräftige Trio dreht bei Oechsler seit März 2022 ebenso zuverlässig wie sicher seine Runden. Und wenn ein Gerät mal zur Wartung muss? „Dann wird es von unseren Leuten mittlerweile tatsächlich schmerzlich vermisst“, scherzt Sebastian Hornung. Gibt es einen besseren Beweis für ein gelungenes Automatisierungsprojekt?

Veröffentlicht am 14.05.2025